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Osteopathische Untersuchungstechniken

Bei der Osteopathie handelt es sich um eine manualmedizinische Methode, bei der durch den Einsatz der Hände (manus [lat.] = Hand) des Therapeuten (kein Messer, keine Spritze, kein Medikamkent) die Einheit zwischen Struktur und Funktion im Körper wieder hergestellt wird.

Begründer: amerikanischer Arzt Dr. Andrew Taylor Still, 1874.

Behandlungsziel

Die Wiederherstellung uneingeschränkter Beweglichkeit im Bereich des Skeletts, der Gelenke oder Muskulatur, der Organe, der Faszien, der Gefäße und Nerven.
Der Osteopath stimuliert die Fähigkeit des Körpers zur Selbstheilung.

Schon 1861 äußerte sich Oliver Wendell Holmes besorgt über den Medikamentenmissbrauch:

"Wenn die gesamte Arznei ins Meer geworfen würde, wäre das ein Segen für die Menschheit und ein Desaster für die Fische."

Welche Beschwerden behandelt der Osteopath?

Meistens geht der Patient zum Osteopathen zur Behandlung von Nacken-, Brust- und Lendenwirbelsäulenbeschwerden. Chronische Sportverletzungen, Gelenk- und Kopfschmerzen, funktionelle Herz- und Atembeschwerden, Verdauungsprobleme, Frauenbeschwerden, Stress usw. können jedoch ebenso vom Osteopathen behandelt werden, soweit sie eine mechanische Ursache haben.

Rückenbeschwerden verursachen einen großen Prozentsatz der Arbeitsunfähigkeit. Osteopathen haben erkannt, dass die Ursache häufig im Kreislauf-, Verdauungs- oder Urogenitalsystem liegt.

Viele Rückenbeschwerden sind, anders ausgedrückt, durch die osteopathische Behandlung einfach zu beheben.

Wichtig: Abklärung von organischen Ursachen durch den Arzt vor der Behandlung

Diese Behandlung wird teilweise von einigen Kassen übernommen (Stand März 2013).

Teilbereiche der Osteophatie

Osteopathen unterteilen den Körper in drei zusammengehörige anatomische Systeme: das parietale, viscerale und craniosacrale System.

Das parietale System

Das parietale System beinhaltet das Stütz- und Haltesystem des Körpers, also die Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder und die Muskulatur sowie deren Hüllen (Faszien).

Das viscerale System

Zum visceralen System gehören die inneren Organe mit ihren Faszien (Hüllen der Organe) und den dazugehörigen Arterien, Venen, Nerven und Lymphgefäßen sowie die Geschlechtsorgane.
Die inneren Organe haben eine von Atmung, Pulsschlag, Peristaltik usw. unabhängige Eigenschwingung, die beim gesunden Menschen 4 - 8 Schwingungen pro Minute beträgt.


Das craniosacrale System

Zum Craniosacralkomplex gehören der Schädel (Cranium), das Kreuzbein (Sacrum), das Rückenmark sowie die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis), die das Nervensystem vor Stoß und Druck von außen schützt.
Der craniosacrale Rhythmus beträgt 6 - 12 Zyklen pro Minute. Kommt es durch innere oder äußere Einflüsse zur Veränderung des Rhythmus (z.B. Bandscheibenvorfälle, Unfälle, Stress), können u.a. Kopfschmerzen, Migräne, Konzentrationsschwäche, Kiefergelenk-, Nacken- und Rückenbeschwerden auftreten.

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